Therapeutisches Reiten :
 
 
KINDER MIT PFERDEN STARK MACHEN
 
Das Pferd als Partner
Ein Pferd reagiert intuitiv und instinktiv, es entfernt sich, schmiegt sich an, gibt Drohgebärden von sich – je nach Art, Gegenüber und Vorerfahrung. Die Tiere reden nicht, sie fühlen und nehmen Dinge an uns wahr, die sie durch ihre Reaktion zeigen. Wir Menschen versuchen die Wünsche und Stimmungen des Tieres zu erkennen und werden aktiv, vor allem Kinder lernen, sich auf ein Gegenüber gefühlsmäßig so einzustimmen, dass nicht die eigenen Bedürfnisse im Vordergrund stehen, sondern die des anderen. Sie müssen die Persönlichkeit des Pferdes erkennen und sich darauf einlassen, um in Kontakt mit ihnen zu treten. Nur daraus kann Kommunikation entstehen, die verbal sowie nonverbal ausgeführt wird.
 
Kinder und Pferde - Ein starkes Team
Kinder erweitern spielerisch ihre sozialen Kompetenzen, indem sie z.B. die Körpersignale lesen und danach handeln lernen, Vorsicht walten lassen und behutsam sind. Auf der anderen Seite dürfen sie aber auch mal einen Klaps geben, wenn die Aufdringlichkeit zu weit geht, also Grenzen setzen. Die Pferde handeln nicht immer spontan, nur die wenigsten galoppieren auf einen zu, wenn man sie ruft. Das erfordert Geduld vom Partner des Pferdes, ihm die Zeit zu geben, die es braucht zum Reagieren. Es stärkt das Selbstbewußtsein, da man mit der Zeit weiß, dass man die richtigen Kommandos gegeben hat, nur der andere die Zeit braucht, sie umzusetzen.
 
Pferde berühren unser Inneres

Durch das Pferd als Medium steht die individuelle Förderung der Entwicklung, d.h. des Befindens und des Verhaltens im Vordergrund. Dabei wird der Mensch in seiner Ganzheit auf körperlicher, geistiger und emotionaler Ebene angesprochen. Das Pferd vermittelt diese Ganzheitserfahrung, weil es den Menschen über alle Sinne anzusprechen vermag. Über seine Bewegung geht das Pferd in einen Bewegungsdialog mit dem auf seinem Rücken Sitzenden. Dadurch wird eine bessere taktile Wahrnehmung möglich, daraus entwickelt sich später Selbstbewußtsein:
Äußere Haltung ist immer auch Ausdruck einer inneren Haltung und umgekehrt. Über die Änderung äußerer Haltung kann das Innere berührt, bewegt und dadurch geändert werden.

Durch die Möglichkeit mit dem Pferd über die Bewegung, die Körpersprache und die Empfindung in einen Dialog zu kommen, erhalten Kinder eine Möglichkeit ihren Körper positiv zu erleben. Durch das Pferd als warmes, weiches und sich immer wieder anders bewegendes Geschöpf bauen sie vermehrt eine eigene Körperwahrnehmung auf und lernen in der Arbeit auf dem Pferd eigene Gefühle zu benennen und einzuschätzen.

Der zunehmend sicherere Umgang mit dem Pferd, der immer wieder durch die Reaktion des Pferdes positiv verstärkt wird, stärkt das Selbstbewußtsein. Das Kind lernt durch die Reaktionen des Pferdes sein Handeln selbst einzuschätzen, es kann sich selbst positive Rückmeldung geben, da es erfolgreich ist. Damit wird es unabhängig von Meinungen Dritter. Die Selbstsicherheit wird aufgebaut und die eigene Wahrnehmung verfeinert, das Kind lernt eigenen Empfindungen zu trauen.

 
Reiten - Ein Wunsch geht in Erfüllung

Der Umgang mit Pferden und das Reiten ist für viele die Erfüllung eines langgehegten Wunsches. Sie sind deshalb extrem motiviert bei der Arbeit mit Pferden, mit ihnen in Kontakt zu kommen und ihre „Sprache“ zu erlernen, sowie für sie zu sorgen. Die Kinder lernen dadurch von Beginn an unbewußt und spielerisch neue Verhaltensstrukturen kennen und einzuschätzen.

Die Kinder werden mit allen Sinnen angesprochen. Pferde sprechen einen über ihren Körper sensorisch und motorisch, durch ihre pferdeeigene Sprache und ihrem Verhalten kognitiv und durch ihre Zuneigung und Zuwendung emotional an. Es beginnt bei der Begrüßung, bei der man schon offen für die Stimmungen des Pferdes sein muß und selber entscheiden muß, inwieweit man auf das Pferd zu gehen, in Kontakt treten, Streicheln, Klopfen oder Schmusen möchte. Vielleicht möchte ich aber die Sache eher langsam angehen, vorerst noch eine Distanz aufrecht erhalten, um meine Ängste abzubauen. Pferde ermöglichen einem seinen eigenen Weg hierfür zu finden.

Jede Stunde therapeutisches Reiten umfaßt neben dem Reiten ausführliche Kontaktaufnahme, Putzen, Satteln und Trensen und Versorgen nach dem Reiten. Das Kind beschäftigt sich ca. 1 Stunde intensiv und voller Motivation mit dem Pferd. Hierfür lernen sie ganz selbstverständlich Verantwortung zu übernehmen, für das Pferd zu sorgen und mit ihm zu kommunizieren. Meine große Faszination zu Tieren insbesondere zu Pferden und zu Kindern ließ mich die sehr fundierte Ausbildung zum therapeutischem Reiten nach den Richtlinien des Deutschen Kuratoriums für Therapeutisches Reiten machen. Schwerpunktmäßig betreue ich das Reiten als Sport für Behinderte und die heilpädagogische Einzelförderung von Kindern.

 
Carmen Stampnik
Diplom Biologin
Trainer B Reiten
(Ausbilderin im Regelsport und im Sport für Behinderte,
Heilpädagogische Einzelförderung)


Sie erreichen mich unter der Tel.-Nr.: 06051 – 678 47

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